Unterstützung in Lebenskrisen: „Echte Männer reden“

Seit fünf Jahren gibt es im Erzbistum Paderborn eine spezielle Beratung für Jungen und Männer. In den von der Caritas mit finanzierten Beratungsstellen in Herford, Olpe und Rheda-Wiedenbrück gibt es teilweise schon Wartelisten.


Paderborn, 27.6.2024 (cpd) – Männer sind hart im Nehmen, zeigen keine Gefühle und schaffen alles allein: Dass dieses alte Klischee vom „starken Geschlecht“ so nicht stimmt, zeigt die Erfahrung der Jungen- und Männerberatung im Erzbistum Paderborn. „Männer benötigen in Lebenskrisen ebenso Unterstützung wie Frauen – nur manchmal vielleicht auf andere Art und Weise“, sagt Marie-Luise Tigges, die beim Caritasverband für das Erzbistum Paderborn Ansprechpartnerin für die Jungen- und Männerberatungen in Herford, Olpe und Rheda-Wiedenbrück ist.
Seit fünf Jahren gibt es diese Beratungen für Jungen und Männer, die von Ortsvereinen des Sozialdienstes Katholischer Männer (SKM) angeboten werden. Das Motto „Probleme lösen – Konflikte bearbeiten – Gewalt beenden“. Der Aufbau der drei Beratungsstellen ging nachhaltig und kontinuierlich vonstatten. Die verschiedenen Träger standen von Anfang an hinter der Idee, der Caritasverband unterstützt bis heute bei der Finanzierung, da öffentliche Mittel fehlen.
Die Jungen- und Männerberatung basiere auf drei Säulen, erklärt Marie-Luise Tigges: „Es gibt Einzelberatung der Jungen und Männer, um konkrete Unterstützung und Hilfestellung im Einzelfall zu leisten, Gruppenangebote, um Jungen und Männer im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe zu unterstützen und miteinander zu vernetzen, sowie Öffentlichkeitsarbeit zur Sensibilisierung für die Bedürfnisse von Jungen und Männern in Lebenskrisen und um die Angebote bekannt zu machen.“
Zu Beginn der Arbeit waren die Männerberater in vielen Gruppen zu Gast, um auf die Beratung aufmerksam zu machen, bei der Polizei ebenso wie in verschiedenen Beratungsstellen, auch in denen speziell für Frauen. Denn gerade die Partnerinnen sind es, die Männer von der Notwendigkeit einer Beratung überzeugen können. Aktuell beraten die Ansprechpartner Jungen und Männer einzeln oder in Gruppengesprächen, nehmen aber auch an Runden Tischen teil, etwa gegen häusliche Gewalt.
Ansprechpartner für die Jungen und Männer sind erfahrene Männerberater, die eine qualifizierte längerfristige Weiterbildung durchlaufen haben. Sie bieten Beratung und Unterstützung in verschiedenen Bereichen an: Denn es geht nicht nur um häusliche oder sexualisierte Gewalt, sondern auch um die Bewältigung von Krisen und von Trauer.
Der Sozialdienst Katholischer Männer ist dabei mit seinen Angeboten bundesweit Vorreiter in Sachen Männerarbeit. Unter dem Slogan „Echte Männer reden“ wird auch in anderen Regionen und Bistümern Männerberatung angeboten.
Im Erzbistum Paderborn werden die Jungen- und Männerberatungen in Herford, Olpe und Rheda-Wiedenbrück intensiv angefragt. „Teilweise sind Wartelisten nötig“, erklärt Marie-Luise Tigges. „Aus gesellschaftlicher Sicht ist diese Art der Beratung von großem Nutzen. In der aktuellen, von Krisen geprägten gesellschaftlichen Lage sind diese Präventions- und Beratungsangebote unverzichtbar.“ Kirche und Caritas komme mit der Männerberatung ihrem Auftrag und ihrer Verantwortung nach, Menschen in schweren Lebenslagen zu unterstützen, betont sie. „Da es sich bei vielen Männern um Väter handelt, wirkt sich die präventive und unterstützende Wirkung auch positiv auf die Familien aus“, sagt Marie-Luise Tigges.

Info
Kontakt zu den Jungen- und Männerberatungen im Erzbistum Paderborn:
• Daniel Schulte, KSD Olpe: Tel. 02761 8368-1623 oder 0152 31818887 (auch WhatsApp), E-Mail an anfrage@ksd-olpe.de
• Detlef Lis, SKM Herford: Tel. 05221 27778-12 oder 01525 6727762, E-Mail: detlef.lis@skm-herford.de
• Julian Bergmann, SkFM Rheda-Wiedenbrück Telefon 05242 90 20 5-21 oder 0151 22201611 E-Mail: julian.bergmann@skfm-kreisgt.de


Die Sozialdienste katholischer Männer und Frauen (SKM / SkF) im Erzbistum Paderborn sind Fachverbände der Caritas. Sie bestehen aus 28 Ortsvereinen mit 2134 Vereinsmitgliedern, 1739 ehrenamtlichen und 1303 hauptamtlichen Mitarbeitenden. Ihre Tätigkeitsbereiche sind die Allgemeine Sozialberatung, der Adoptions- und Pflegekinderdienst, Armutsprävention, Hilfe für Menschen mit Behinderung, Beschäftigungsmaßnahmen, Betreuung nach BtG, Erziehungs- und Familienhilfen, Frauenhäuser, Gewaltprävention, Migration, Schuldnerberatung, Schwangerschaftsberatung, Stadtteilarbeit, Straffälligenhilfe, Suchtkrankenhilfe, Wohnungslosenhilfe sowie die Jungen- und Männerberatung.
Mehr Infos unter: www.SkF-SKM-Erzbistum-Paderborn.de

 

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